Sponsored

Joggen während der Periode – geht das?

Blutung, Bauchkrämpfe, weniger Energie – und trotzdem laufen? Die leitende Fachärztin der Frauenklinik des Spitals Limmattal, Dr. med. Simone Kamm erklärt, wie der weibliche Zyklus die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflusst und worauf Läuferinnen achten sollten.

Viele Frauen kennen das Gefühl: Der erste Tag der Menstruation ist da, und mit ihm kommen Krämpfe, Müdigkeit oder einfach das Bedürfnis, sich mit einer Wärmflasche aufs Sofa zu kuscheln.

Gleichzeitig steht vielleicht ein langer Lauf auf dem Trainingsplan – doch ist es überhaupt gesund, während der Periode Sport zu treiben? Dr. med. Simone Kamm ist Leitende Ärztin der Frauenklinik im Spital Limmattal und Leiterin des Endometriosezentrums.

Im Interview gibt sie Auskunft und erklärt, wie der Zyklus die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflusst, welche Anpassungen sinnvoll sein können und warum Bewegung sogar helfen kann, typische Beschwerden zu lindern.

Frau Doktor Kamm, ist es gesund, während der Periode lange Strecken zu joggen?
Dr. med. Simone Kamm: Ja, es ist tatsächlich gesund, während der Periode längere Strecken zu joggen – sofern Sie sich körperlich fit genug fühlen. Im Grunde soll sich jede Frau genau gleich wie ausserhalb der Periode verhalten: Auf den Körper hören, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, komfortable Kleidung und Menstruationsschutz tragen und Überanstrengung vermeiden.

Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit weniger leistungsfähig. Woran liegt das?
Die Ursachen sind vielfältig, vor allem körperlicher Natur. Daneben spielen aber auch kulturelle und religiöse Gründe eine Rolle. In vielen Kulturen ist die Menstruation bis heute ein Tabuthema – auch im Sport. Das wirkt sich oft hemmend auf die Leistung aus.

Als 2016 eine chinesische Schwimmerin bei den Olympischen Spielen in Rio offen über ihre Periode sprach und sich deshalb geschwächt fühlte, sorgte das für Aufsehen. Erst seit Kurzem untersucht die Sportmedizin systematisch den Einfluss des weiblichen Zyklus auf Training und Leistung – mit bislang spärlichen Erkenntnissen.

Und die körperlichen Gründe?
Viele Frauen haben während der Periode Schmerzen, die meist mit einer normalen Dosis Schmerzmittel behandelbar sind. Leichte Beschwerden lassen sich durch Bewegung lindern – Sport fördert die Durchblutung und setzt Endorphine frei. Wichtig ist, dabei genug zu trinken, da einige Schmerzmittel über die Nieren ausgeschieden werden und Schwitzen den Flüssigkeitsverlust verstärkt.

Rund eine von zehn Frauen leidet unter sehr starken Schmerzen und fällt deshalb regelmässig aus. Wenn Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht helfen, sollte eine Abklärung auf Endometriose erfolgen – die Leistungsfähigkeit ist dann in vielen Lebensbereichen eingeschränkt.

Gibt es Phasen im Zyklus, in denen Frauen besonders leistungsfähig sind?
Der Zyklus besteht aus drei Phasen, die den Hormonverlauf von Östrogen und Progesteron widerspiegeln: In der Menstruationsphase sind beide Hormone tief, vor dem Eisprung steigt das Östrogen, und nach dem Eisprung sind beide erhöht.

Östrogen wirkt muskelaufbauend, entzündungshemmend und stimulierend, während Progesteron dämpfend wirkt, die Körpertemperatur erhöht und Wassereinlagerungen fördern kann. Die Studienlage zu Östrogen ist klar, aber nicht zum Sport. Eine Metaanalyse von 2020 deutete auf leicht verminderte Leistungsfähigkeit während der Menstruation hin – eine neuere Studie konnte das nicht bestätigen. Die Relevanz für Breiten- wie Spitzensport bleibt unklar, individuelle Anpassungen sind empfehlenswert.

Welche Auswirkungen haben Verhütungsmittel auf Training und Leistungsfähigkeit?
Eine Schweizer Metaanalyse von 2023 fand keine Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen Pillenanwenderinnen – weder während noch ausserhalb der siebentägigen Einnahmepause – und Frauen ohne Pille. Auch diese Resultate basieren auf eher spärlichen Daten, da die Forschung noch am Anfang ist.

Die Pille bringt klare Vorteile, auch für Sportlerinnen: Sie kann Schmerzen, Stimmungsschwankungen und starke Blutungen lindern und bei Bedarf die Menstruation verschieben. Zudem bleibt sie ein sehr zuverlässiges Verhütungsmittel.

Wie kann der Körper während des Zyklus optimal unterstützt werden, um trotzdem fit zu bleiben?
«Regelmässig Sport treiben» ist eine zeitlose, medizinische Weisheit. Wer dies tut, auf den Körper hört, einen regelmässigen Zyklus hat und nicht übertreibt, kann nichts falsch machen. Ein normaler Zyklus kann als Gesundheitsindikator angesehen werden.

Kritisch wird es, wenn der Zyklus unregelmässig wird oder ganz ausbleibt. Übertraining und Mangelernährung können zu Amenorrhoe führen – einem Ausbleiben der Menstruation über mehr als drei Monate. Der Körper fährt dann auf Sparflamme, das Östrogen sinkt. Die Folgen: Knochenschwund, Ermüdungsbrüche, Auswirkungen auf Herz, Psyche, Fruchtbarkeit und mehr. Eine solche Situation sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Gesund durch den Zyklus mit der Groupe Mutuel

Der weibliche Zyklus beeinflusst das Wohlbefinden – auch beim Sport. Groupe Mutuel unterstützt Frauen mit wertvollen Tipps und einer umfassenden Deckung von Gesundheitsleistungen.

Sponsored

Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Groupe Mutuel erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.