«Buy on bad news»: Zeiten des Konflikts können Gelegenheiten für gute Geschäfte bieten.
«Buy on bad news»: Zeiten des Konflikts können Gelegenheiten für gute Geschäfte bieten. (Getty Images)
Sponsored

Wenn Anschläge Kursausschläge auslösen

HIT THE MARK Vor kurzem liess ein Angriff auf eine Raffinerie den Ölpreis ansteigen. Doch manchmal sind schlechte Nachrichten ein guter Grund, um zu kaufen.

Am Montag vergangener Woche legte die Erdölsorte Brent, die als internationaler Referenzwert gilt, um rund 20 Prozent zu, auf fast 72 Dollar je Fass. Eine so starke Preisbewegung an einem Tag gab es seit dem Golfkrieg von 1990 nicht mehr. Grund dafür waren Anschläge auf die grösste Ölraffinerie in Saudiarabien – dadurch wurde die Rohölproduktion des Königreichs um etwa die Hälfte reduziert, was die Ölherstellung weltweit um rund 5 Prozent verringert.

Die Anschläge, nebenbei erwähnt, führten Huthi-Rebellen aus. Diese kämpfen im Bürgerkrieg in Jemen gegen Truppen der Regierung. Verkürzt wiedergegeben handelt es sich dabei um einen Stellvertreterkrieg des Irans, der die Rebellen unterstützt, gegen Saudiarabien, das sich mit der offiziellen Führung Jemens, eines armen Lands südlich des Königreichs gelegen, verbündet hat; Iran und Saudiarabien streiten um die Vorherrschaft in der Region. Der Zeitpunkt des Drohnenangriffs, den möglicherweise Falken unter den iranischen Machthabern befohlen haben, könnte mit bevorstehenden Verhandlungen über Verbesserung der Handelsbeziehungen mit Amerika zusammenhängen.

Nachdem Präsident Trump das sogenannte Iran-Abkommen gekündigt und Sanktionen gegen das Land eingeführt hat, suchen iranische Politiker nach einer Lösung, um diesen Strafmassnahmen zu entgehen. Kurz, es ist kompliziert. Und das alte Bild vom Flügelschlag des Schmetterlings in einer Ecke der Welt, der in einer weit entfernten Gegend einen Taifun auslöst, erscheint vor dem inneren Auge.

Was hat das für Auswirkungen auf Schweizer Investoren beziehungsweise Anlagen? Öl ist einer der wichtigsten Rohstoffe. Preisschwankungen haben Folgen für viele Unternehmen und können auf die Gesamtwirtschaft durchschlagen. In der Vergangenheit kam es wegen steigender Ölpreise zu Inflation, die etwa in den 1970er-Jahren scharfe Rezessionen in vielen Industrieländern auslösten. Heute sind die Wirtschaftsbeziehungen zahlreicher Länder enger, was dazu führen kann, dass Volkswirtschaften empfindlich auf solche, im Grunde wirtschaftsfremde, Ereignisse reagieren.

Die gute Nachricht: Dieses Mal zeigten sich Marktteilnehmer bisher nicht nachhaltig beeindruckt vom jüngsten Öl-Schreck. «Das dürfte damit zu erklären sein, dass die saudische Fördergesellschaft Aramco sich zuversichtlich zeigte, die Schäden rasch reparieren und die Ölproduktion wieder hochfahren zu können», schreibt ein Mitarbeiter des Vermögenszentrums VZ, eines Finanzdienstleistungsunternehmens.

Der Preis für ein Fass Brent lag, als dieser Bericht abgeschlossen wurde, bei zirka 65 Dollar, also noch etwa acht Prozent höher als vor den Angriffen. Die meisten Börsenindices haben Verluste, die nach dem Bekanntwerden der Anschläge entstanden, bereits wieder aufgeholt. Und der Goldpreis respektive der Kurs des Schweizer Frankens beziehungsweise Yens – «sichere Hafen-Anlagen» also – sind nicht erwähnenswert gestiegen.

Ein Sturm im Wasserglas respektive Ölfass? Und eine Null-Story, die hier erzählt wurde? Nein, diese Betrachtung wäre falsch. Es gibt, erstens, Wertpapiere und Währungen, die seit dem Angriff gestiegen sind: Aktien von Unternehmen der Öl- und Gasbranche nämlich. Plus Devisen von Rohölförder-Länder – die norwegische Krone, der kanadische Dollar oder russische Rubel. Zweitens, Rückschläge, auch wenn sie ganze Regionen oder Märkte betrafen, waren in der Vergangenheit, über einen längeren Zeitpunkt betrachtet, meist Kaufgelegenheiten.

«Buy on bad news», in Branchen oder Länder einzusteigen, nachdem diese aufgrund schlechter Nachrichten Kursverluste erlitten, hat sich bewährt. Wer beispielsweise nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 oder der Asienkrise von 1998 Aktien oder Anleihen kaufte, erzielte damit in der Folge gute Gewinne.

Klar, den Augenblick zu finden, wenn der Absturz vorüber ist und die Kehrtwende beginnt, das sogenannte Timing zu meistern, ist schwer bis unmöglich. Doch auch ohne perfektes Timing lässt sich Geld verdienen (bloss ein wenig weniger). Vor allem aber braucht es Mut zu kaufen, wenn die Märkte fallen und die Zukunft unklar scheint. Was sie natürlich immer ist – einzig die Befindlichkeit der Anleger ändert sich, weshalb man meint, manchmal sei alles klar oder eben unklar.

Nathan Baron Rothschild, ein Bankier des 19. Jahrhunderts, sagte: Man solle kaufen, «wenn Blut in den Strassen fliesst». Man möchte ergänzen: «Oder Öl.»

Mark van Huisseling

Sponsored

Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

Wie verdienen Anleger in Zeiten von Niedrigst- oder Negativzinsen ein sicheres, planbares und attraktives Kapitaleinkommen? Mit dieser Frage haben sich die Portfolio-Manager von Genève Invest vertieft auseinandergesetzt und folgende Antwort erarbeitet: dank Investments in ein Portfolio sorgfältig ausgewählter Anleihen von geprüften und für gesund befundenen Unternehmen in verschiedenen Währungen. In der jüngeren Vergangenheit wurden mit solchen festverzinslichen Wertpapieren monatliche Renditen erzielt, die auf oder über der Höhe aktueller Jahresperformances anderer Anlagen liegen.

Die Genève-Invest-Gruppe ist eine zugelassene Vermögensverwaltung mit Sitz in Genf und Luxemburg. Sie betreut Privat- und Firmenkunden in über 40 Ländern. Neben der Anlage in festverzinsliche Wertpapiere ist GI spezialisiert auf das sogenannte «Value-Investing», die Selektion von und das Investieren in aussichtsreiche Qualitätsaktien. Seit 2008 ist Genève Invest Fondsinitiator des «Switzerland Invest Fixed Income High Yield»-Fonds, der dieses Jahr in der Kategorie «Renditestarke Anleihen global» mit dem Lipper und Citywire Fund Award ausgezeichnet wurde.