Nachdem der Winter in Bezug auf die Pandemie relativ stabil war, wird Nepal nun mit voller Wucht von einer zweiten Corona-Welle getroffen. Kaum ein anderes Land in Südasien hat so viele Corona-Infizierte. Nepal steht am Rande des Abgrunds: Überfüllte Spitäler, strenge Lockdowns – die Auswirkungen der Pandemie sind dramatisch. Tausende Menschen sterben mangels medizinischer Versorgung und Sauerstoff. «Die Behörden bitten die Menschen, zu Hause zu bleiben und nur bei starken Symptomen ein Spital aufzusuchen. Doch viele Personen sind nicht in der Lage, ihren Zustand einzuschätzen. Oder sie können sich nicht an einen anderen Ort begeben, weil sie keine Transportmittel haben. Sie sterben zu Hause – und infizieren auch ihre Angehörigen. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen und Todesfälle liegt bestimmt weit über den offiziellen Zahlen», sagt Annette Vondeling, SRK-Programmkoordinatorin für Nepal, besorgt. Zudem haben Tausende Menschen aufgrund der Corona-Einschränkungen kein Einkommen mehr.
Die Nothilfe-Teams des Roten Kreuzes setzen alles daran, die verletzlichsten Menschen zu unterstützen. Sie verteilen Essen, stellen den Zugang zu Trinkwasser sicher und führen Informations- und Sensibilisierungskampagnen durch. «Die Stärke des Roten Kreuzes ist sein grosses Freiwilligennetzwerk, wodurch es selbst in den entlegensten Regionen des Landes Hilfe leisten kann», erklärt Annette Vondeling. Dank der Unterstützung des SRK kommt die Hilfe des Nepalesischen Roten Kreuzes bei den Gemeinschaften auch wirklich an. Hygienekits, Handwasch-Einrichtungen und psychosoziale Betreuung – die vom SRK finanzierten Aktivitäten erreichen die Bevölkerung direkt, auch dank verschiedener Gesundheitszentren im Land. So beispielsweise entlang der indischen Grenze, wo sich zahlreiche Menschen in Quarantänezentren befinden, bevor sie in ihre Dörfer in Nepal zurückreisen.
Das Nepalesische Rote Kreuz unterstützt zudem die Regierung beim Impfen. Leider stagniert die Impfkampagne zurzeit. Nepal erwartet weitere Impfdosen, die jedoch nur spärlich eintreffen. Nur knapp ein Prozent der Bevölkerung ist bisher geimpft.
Nepal ist nicht das einzige Land, dem es so ergeht. Auch das Nachbarland Indien sowie Laos und Bangladesch sind betroffen – Südasien leidet unter dieser neuen Corona-Welle. Auch in zahlreichen südamerikanischen Ländern sind die Gesundheitssysteme überlastet. Während die Impfkampagnen in Europa und den USA gut vorankommen und immer mehr Menschen vor Ansteckungen geschützt sind, haben viel ärmere Länder nicht einmal genug Impfstoff, um das Gesundheitspersonal zu impfen. In den 50 ärmsten Ländern ist die Impfrate 27-mal tiefer als in den 50 reichsten Länder. Einige afrikanische Länder haben noch überhaupt keinen Impfstoff erhalten.
Corona kann nicht in einem einzelnen Land überwunden werden. Es braucht einen globalen Effort. Solange die Pandemie nicht weltweit unter Kontrolle ist, sind die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen auch für die Schweiz nicht absehbar.
Das SRK setzt sich dafür ein, das globale Ungleichgewicht bei der Pandemie-Bekämpfung zu überwinden. Auch ärmere Länder sollen gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen, Tests und Medikamenten haben. Zudem engagiert sich das SRK mit zahlreichen Projekten, um die Gesundheitssysteme in seinen Einsatzländern nachhaltig zu stärken.
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