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FinTech-Startups und KMU: Win-win-win

Es hat ein wenig gedauert, bis FinTech-Anbieter kleine und mittlere Unternehmen schätzen lernten – zu unterschiedlich schienen ihre Bedürfnisse. Doch mittlerweile haben sie erkannt, dass der Markt grosses Potenzial hat.

«Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah?» So ähnlich dichtete Goethe. Und dachte dabei wohl kaum an FinTech (Financial Services und Technology)-Firmen oder kleine und mittlere Unternehmen (KMUs). Obwohl es solche zu seiner Zeit längst gab und diese schon damals im Grunde die gleichen Herausforderungen meistern mussten wie heute.

Zum Glück haben FinTech-Entscheidungsträger in der Zwischenzeit erkannt, dass KMUs eine der interessantesten Kundengruppen für ihre Angebote darstellen. Weiter stimmen die Rahmenbedingungen – höhere Standardisierung, fortgeschrittene Digitalisierung (beschleunigt durch die Pandemie)– jetzt. Sie sind nun mit Hochdruck daran, Software-Plattformen zu entwickeln beziehungsweise ihre Produkte an KMU-Bedürfnisse anzupassen. Umd etwa  den Zugang zu Finanzierungen zu automatisieren. Oder zu zahlbaren Preisen Rechnungswesen-Prozesse digitalisieren zu helfen.

Das Unternehmerleben erleichtern 

In KMUs ist die Digitalisierung derzeit noch weniger weit fortgeschritten als in Grossunternehmen (mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern). Ein Problem? Eine Chance vielmehr – über 99 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz sind KMUs, sie stellen mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze bereit. Und sie sind die Treiber der Wirtschaft. Mit anderen Worten: Das Marktpotenzial ist gross, sehr gross.

«Angebote für KMUs rücken immer stärker in den Fokus», schreibt F10, die führende FinTech Start-up-Schmiede der Schweiz. Die SIX Group, Gründungspartner von F10, hat denn auch kürzlich das neue Börsensegment Sparks eingeführt, dieses unterstützt KMUs bei der Kapitalbeschaffung.

«Die Compliance bei Unternehmen ist wesentlich komplexer ist als für Privatpersonen», sagt Milos Stokic vom FinTech-Start-up Relio, das digitale Geschäftskonten für KMUs bereitstellt. Keine angenehme Lage für die betroffenen Unternehmen zwar, aber ein Grund, weshalb Lösungen für KMUs als wichtiges Bedürfnis erkannt wurden.

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Win-win-win-Situation

Technologische Entwicklungen und zunehmende Digitalisierung bieten die Chance, bisherigen Hindernissen – etwa unterschiedliche Bedürfnisse von KMUs und damit einhergehende geringere Profitabilität von angebotenen Lösungen – entgegenzuwirken.

Die Vorteile solcher Lösungen: Sie beschleunigen und verbilligen Prozesse. «Und zwar oft erheblich – bis zu zehnmal schneller beziehungsweise zu einem Zehntel der bisherigen Kosten», sagt Marc Hauser, Head F10 Switzerland. Er spricht deshalb von «Selbst-Finanzierung», die Anwendungen bezahlen sich selbst. Besonders interessant für KMUs seien FinTech-Lösungen entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Wenn etwa bei Zahlungen in Fremdwährungen bessere Konditionen geboten oder wenn die Rechnungserstellung automatisiert sowie digitalisiert werden könne. Und dank Factoring, dem Übertragen von Forderungen einer Firma an einen Finanzdienstleister oder ein anderes Unternehmen, schneller und flexibler Zugang zu Liquidität entstehe.

Bereits gibt es zahlreiche Anwendungen, mittels denen Prozesse vereinfacht werden. «Wir entwickelt ein digitales Geschäftskonto für KMUs mit automatisierter Compliance», beschreibt Milos Stokic von Relio das Geschäftsmodell des FinTech-Start-ups. Davon profitierten besonders Unternehmen, die international aufgestellt und global tätig sind, sagt er.

Eine andere naheliegende Anwendung sorgt dafür, dass kleine und mittlere Unternehmen einfacher zu Betriebsmitteln kommen: Der sogenannte Schweizer «Lending Marketplace» Lend.ch, ein Portal für Kreditvergaben, verteilte bisher rund 190 Millionen Franken an KMUs, die Mittel stellten mehr als 4000 private sowie institutionelle Anleger zur Verfügung. «Wir leisten dadurch einen direkten und wesentlichen Beitrag für die Schweizer Wirtschaft», sagt Florian Kübler von Lend.ch. Im Vergleich zu anderen Geldgebern verschaffe die Plattform ihren Nutzern schnelleren und faireren Zugang zu Finanzierungen.

Immer mehr FinTechs richten ihre Angebote also besonders auf KMUs und deren Bedürfnisse aus. Das hat zur Folge, dass sie sich spezialisieren können, weshalb ihre Lösungen günstiger ausfallen als die anderer Finanzdienstleister, darunter Grossbanken. Für F10 eine «Win-win-win-Situation»: FinTech-Firmen, viele davon bewegliche Start-ups, können KMUs besser bedienen, da sie vertrauter sind mit deren Lage als eingeführte Grossunternehmen. KMUs wiederum profitieren von den für sie geeigneten, oft günstigeren Angeboten. Was den Start-ups mehr Aufträge verschafft und zu noch schnellerem Wachstum verhilft. Noch ein «win» gefällig? So entstehen auch Chancen für etablierte Finanzdienstleister, mit spezialisierten Startups zusammenzuarbeiten – um das Potenzial des KMU-Markts voll auszuschöpfen.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit F10 FinTech Incubator & Accelerator erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.