Malawische Schülerinnen holen Wasser für den Schulgarten – die Wasserstelle bei der Schule hat das Schweizerische Rote Kreuz wieder in Stand gestellt.
Malawische Schülerinnen holen Wasser für den Schulgarten – die Wasserstelle bei der Schule hat das Schweizerische Rote Kreuz wieder in Stand gestellt.
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Warum sauberes Wasser Leben rettet

Fehlender Zugang zu sauberem Wasser und Toiletten ist weltweit noch immer für rund zwei Milliarden Menschen Realität und kann zu Krankheit und Tod führen. Dagegen wirkt das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) unter anderem im südostafrikanischen Malawi.

Sauberes Wasser und sanitäre Anlagen – was für uns ganz selbstverständlich ist, fehlt Millionen von Menschen in Malawi. Und das hat bittere Folgen. Denn verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene machen krank: Viele Menschen leiden unter Durchfall, Haut- und Augenkrankheiten und Parasiten. Vor allem Kinder sterben an diesen Krankheiten. Dagegen wirkt das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) weltweit mit dem Projekt WASH (Water, Sanitation, Hygiene) für Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene. Die drei WASH-Komponenten sind Grundlage für ein gesundes Leben in Würde.

So auch in Malawi in Südostafrika. Hier hat immer noch ein grosser Teil der Bevölkerung keinen Zugang zu allen drei WASH- Komponenten. Daneben fehlt es aber auch an Gesundheitswissen sowie konsequentem und richtigem Hygieneverhalten, um effektiv Krankheiten und Todesfälle zu verhindern. Allerdings benötigt es in Malawi noch enorm viele Investitionen: Es fehlt einerseits an Infrastruktur für Trinkwasser, Latrinen und Abfallmanagement, anderseits an innovativen Ansätzen für die Sensibilisierungsarbeit. Und nicht zuletzt mangelt es in vielen Haushalten schlicht am Geld für Seife.

Trotzdem: Seit sich das SRK gemeinsam mit dem Malawischen Roten Kreuz vor Ort engagiert, hat sich die prekäre Gesundheitslage im Projektgebiet massiv verbessert. Dies auch dank der Zusammenarbeit mit einheimischen Rotkreuz-Freiwilligen, denn sie kennen die Bedürfnisse in ihren Dörfern am besten. Eine wichtige Rolle spielt auch die SRK-Delegierte vor Ort, Carole Hinden. Sie ist das Bindeglied zwischen den beiden Organisationen. Die 44-Jährige lebt seit Mitte August mit ihrer Familie in der Hauptstadt Lilongwe. Im Interview gibt sie Einblick in ihr Leben im warmen Herzen Afrikas, wie das Land auch genannt wird.

SRK-Delegierte Carole Hinden vor dem Hauptsitz des Malawischen Roten Kreuzes.
SRK-Delegierte Carole Hinden vor dem Hauptsitz des Malawischen Roten Kreuzes.
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Eine Rotkreuz-Freiwillige zeigt, wie sie früher Wasser beschafft hat: Sie gräbt ein Loch in die Erde, wartet, bis sich Wasser ansammelt, und schöpft e...
Eine Rotkreuz-Freiwillige zeigt, wie sie früher Wasser beschafft hat: Sie gräbt ein Loch in die Erde, wartet, bis sich Wasser ansammelt, und schöpft es ab – bei Trockenheit mussten die Frauen tiefer graben.
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Die Wasserpumpe, welche das Rote Kreuz 2018 in diesem Dorf installiert hat, erleichtert das Leben der Frauen und fördert sauberes Wasser.
Die Wasserpumpe, welche das Rote Kreuz 2018 in diesem Dorf installiert hat, erleichtert das Leben der Frauen und fördert sauberes Wasser.
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Ein kleiner Fusstritt und es klappt: Händewaschen wird zum Kinderspiel mit dem Tippy-Tap!
Ein kleiner Fusstritt und es klappt: Händewaschen wird zum Kinderspiel mit dem Tippy-Tap!
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Für uns selbstverständlich, für viele nicht alltäglich: Zugang zu sanitären Anlagen in den Schulen.
Für uns selbstverständlich, für viele nicht alltäglich: Zugang zu sanitären Anlagen in den Schulen.
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Sparsam bewässern die Schülerinnen das Gemüse. Die Erzeugnisse aus den Schulgärten versorgen die Kinder mit wichtigen Vitaminen.
Sparsam bewässern die Schülerinnen das Gemüse. Die Erzeugnisse aus den Schulgärten versorgen die Kinder mit wichtigen Vitaminen.
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Frau Hinden, was sind die Herausforderungen in Malawi?

Carole Hinden: Malawis Gesundheitsindikatoren zählen zu den schlechtesten weltweit. Noch sterben in Malawi jedes Jahr Hunderte Kinder an den Folgen von Durchfallerkrankungen. Dabei könnte viel Leid verhindert werden, wenn alle Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung hätten und Hygienemassnahmen umsetzen könnten. Zudem ist Malawi immer wieder extremen Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen ausgesetzt. Diese haben nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern auch auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung.

Welchen Einfluss haben Wasser und Hygiene auf unsere Gesundheit?

Ohne Wasser gibt es kein Leben, wenn wir verschmutztes Trinkwasser einnehmen, werden wir krank. Gleichzeitig benötigen wir Wasser, um regelmässig Hygienemassnahmen auszuführen und damit die Übertragung von Krankheitserregern wie Cholera zu verhindern. Fehlende Sanitäranlagen führen zu schlechten Hygienebedingungen, Fäkalien können in Grund- oder Trinkwasser eindringen und stellen ein grosses Gesundheitsrisiko dar. Es ist wichtig, diese direkten Zusammenhänge zwischen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu verstehen und stets gesamtheitlich anzugehen. Nur wenn alle drei Komponenten vorhanden sind, können Wege der Krankheitsübertragung durchbrochen und eine gesunde Lebensweise etabliert werden

Welche weiteren Massnahmen sind nötig?

Neben den Langzeitprojekten wie WASH, Basisgesundheit und Blutspendeprojekten ist es uns auch ein Anliegen, das Malawische Rote Kreuz in Nothilfeprojekten und Organisationsentwicklung zu unterstützten. So zum Beispiel beim Tropensturm Ana, der schwere Zerstörungen und Überschwemmungen brachte. Oder jetzt aktuell der Ausbruch von Cholera, auf den wir dank der Präsenz und guten Zusammenarbeit vor Ort rasch reagieren können.

Was bereitet Ihnen am meisten Sorgen?

Das Schicksal der Ärmsten, die mit umgerechnet weniger als einem Franken pro Tag auskommen müssen. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die lokale Währungskrise lässt die Preise für viele ins Unerschwingliche steigen, Importprodukte sind teurer als in der Schweiz. Benzin ist knapp, der Preis hat sich verdoppelt. Für diese Menschen setze ich mich gemeinsam mit dem Malawischen Roten Kreuz ein, um ihre Gesundheit zu stärken und sie vor Katastrophen zu schützen.

Wie können Menschen in der Schweiz helfen?

Sicher schon einmal, indem wir anerkennen, dass die Schere zwischen Arm und Reich zunimmt, wir unser Konsumverhalten und dessen Konsequenzen hinterfragen und uns vor Auge führen, dass es Millionen von Menschen gibt, die mit weniger als einem Franken pro Tag auskommen müssen. Die Auswirkungen der Klimakrise sowie die kontinuierlich steigenden Lebenskosten sind in Malawi extrem spürbar. Zehn Franken schmerzen in der Schweiz nicht, können hier jedoch einer Familie die Krankenversicherung decken oder ein Jahr lang Seife finanzieren und dadurch zu einer besseren Gesundheit, Lebenssituation und Gerechtigkeit beitragen. Es wäre schön, wenn wir uns weltweit wieder solidarischer zeigen mit Menschen, die in ganz anderen Realitäten leben.

Malawi in Not

Im südlichen Afrika sind die Folgen des Klimawandels besonders stark zu spüren und unberechenbar. Lebensmittel werden teurer, und Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und Gesundheitsdiensten. Noch sterben Hunderte Kinder jährlich an Durchfall: Das SRK ist seit 2014 vor Ort und wirkt gemeinsam mit dem Malawischen Roten Kreuz dagegen: spenden.redcross.ch.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Schweizerisches Rotes Kreuz erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.