Themenspezifische Specials
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Antonia Blum
Stress ist generell ungesund. Das wissen wir schon lange. Stress hat aber auch einen Einfluss auf das Immunsystem. Dies, weil der Stress auf die Neuronen im Zwischenhirn wirkt, die für die Verschiebung der weissen Blutkörperchen im Körper zuständig sind. Dadurch wird die Wirkung der für die Virenabwehr wichtigen Zellen reduziert. Dauerstress steigert zudem die Ausschüttung des Hormons Kortisol, welches das Immunsystem bremst. Darum ist es wichtig, Stress zu reduzieren. Oder wenn möglich ganz zu vermeiden. Zum Beispiel durch mehr Pausen und Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training.
Vor allem Vitamin D ist wichtig für eine gute Immunabwehr. Dank der Sonne bildet der Körper dieses Vitamin im Sommer selbst. In der dunkleren Zeit des Jahres hingegen sinkt mit der UV-Strahlung auch der Vitamin-D-Spiegel im Blut. Experten empfehlen, sich ärztliche Unterstützung zu holen. Weitere Vitamine, die das Immunsystem stärken, können wir auch mit dem Essen aufnehmen: Zum Beispiel Vitamin A (Meerfisch, Eier, Milchprodukte), Vitamin B6 (Fleisch, Fisch, Milchprodukte), Vitamin C (Zitrusfrüchte, Kohl und andere Frischgemüse) und Vitamin E (pflanzliche Öle, Nüsse).
Wer regelmässig körperlich aktiv ist, hat ein kleineres Risiko für Erkältungskrankheiten. Wobei Bewegung draussen besser ist als in Innenräumen. Schon mässiges Velofahren, Joggen und Wandern wirken sich positiv auf das körpereigene Abwehrsystem aus. Und es ist besser, täglich moderat aktiv zu sein, als ab und zu intensiv zu trainieren. Das bedeutet, lieber täglich eine Stunde mit dem Hund spazieren zu gehen, als sich ein- oder zweimal pro Woche an Fitnessgeräten zu überfordern. (Geht natürlich auch ohne Hund).
Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Gemüse und gesunden Fetten stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern tut dem Körper grundsätzlich gut. Wobei es Lebensmittel und Gewürze gibt, die sich ganz besonders positiv auf die körpereigene Abwehr auswirken. Das sind zum Beispiel Zwiebelgemüse inklusive Knoblauch, Rüebli, Kohlgemüse, fermentierte Gemüse wie etwa Sauerkraut, Nüsse, probiotisches Naturjoghurt, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Ingwer und Kurkuma. Zurückhaltung wird hingegen bei Fleisch und tierischen Fetten empfohlen sowie bei allen Produkten mit zugesetztem Zucker.
Wer sich tagelang draussen im Wald aufhält, kann damit die Zahl seiner Immunzellen deutlich erhöhen. Zudem lässt sich der Blutdruck senken und der Stresspegel reduzieren. Das haben neue Studien aus Japan bestätigt. Inzwischen ist «Waldbaden» auch bei uns zu einem Gesundheitstipp geworden. Frische Luft sorgt für eine bessere Sauerstoffsättigung. Deshalb ist es wichtig, Innenräume ich im Winter immer wieder kurz zu lüften. Noch besser ist es, sich draussen zu bewegen. Wenn dazu auch noch die Sonne scheint, können wir gleich auch etwas Vitamin D tanken.
Den Tag mit einer Wechseldusche zu starten, tut dem Immunsystem gut. Das Wechseln zwischen warmem und kaltem Wasser fördert die Durchblutung. Dadurch werden die Gefässe gestärkt. Das hat schon der Naturheilkundler und Pfarrer Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert erkannt. Seine unkomplizierte Methode des Wechselfussbades mit warmem und kaltem Wasser wird bis heute angewendet. Auch Saunagänge stärken das Immunsystem nachhaltig. Das führt unter anderem zu einer verbesserten Durchblutung der Schleimhäute und damit zu einer stärkeren Abwehr von Krankheitserregern.
Nicht nur körperliche, auch psychische Faktoren beeinflussen das menschliche Immunsystem. Im negativen Sinn zählt dazu etwa Stress. Einen positiven Einfluss hat dagegen gute Laune. So hat ein Versuch mit 130 älteren Menschen in England gezeigt, dass jene, die bei der Grippeimpfung gut gelaunt waren, vier Monate später mehr Antikörper im Blut hatten als jene Probanden, die während der Impfung schlecht gelaunt waren. Positive Gedanken, Lachen, mit Freundinnen fröhlich Lieder singen und dergleichen hilft, weniger anfällig für Krankheiten zu sein.
Wer pro Nacht weniger als sieben Stunden schläft, hat ein dreimal höheres Risiko, sich eine Erkältungskrankheit einzufangen. Das hat eine neue Studie in Mexiko gezeigt. Vor allem der Tiefschlaf trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Denn unser körpereigenes Abwehrsystem erholt sich am besten, wenn wir nachts schlafen. Zu einem gesunden Schlaf können Entspannungsübungen vor dem Einschlafen beitragen. Zudem wird empfohlen, im Schlafzimmer keine elektronischen Geräte zu benutzen. Denn das Blaulicht von Fernseher, Laptop, Tablet und Smartphone signalisiert unseren Sinnen Tageslicht. Rötliches Licht dagegen kann beim Einschlafen helfen.
Nikotin und Alkohol fördern nicht nur Krebserkrankungen, sondern schwächen auch das Immunsystem aus. Rauchen sollte man also überhaupt nicht, Alkohol am besten nicht regelmässig und wenn, dann massvoll geniessen. Auch stark koffeinhaltigen Getränke, dazu gehören neben Kaffee auch manche Energy-Drinks, sollte man nicht in grossen Mengen trinken. Zu den «Giften» für den Körper und seine Abwehr gehören natürlich Drogen aller Art. Aber auch zugesetzter Zucker in Getränken und anderen industriellen Lebensmitteln ist sehr ungesund.
Viren verbreiten sich einfach und schnell. Spätestens seit Corona ist uns das bewusst. Erreger atmen wir kaum direkt aus der Luft ein. Wir bringen sie meist mit unseren Händen in Mund und Nase. Aufgabeln tun wir sie an Türfallen, beim Händeschütteln, im Zug, Tram und Bus, an Automatentastaturen, am Einkaufswagen im Supermarkt und überhaupt überall, wo wir etwas anfassen. Und wir fassen uns, meist unbewusst, durchschnittlich alle vier Minuten ins Gesicht. Da hilft nur eines: Hände waschen und desin-fizieren. Immer und immer wieder, nicht nur nach dem Gang auf die Toilette, sondern auch zwischendurch und so oft wie möglich.
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