Vom Mauerblümchen zur Sexbombe

«DinnerKrimi», das erfolgreiche Gastro-Theater von Peter Denlo, startet im September in seine 18. Spielzeit. Das kleine Krimi-Imperium beschäftigt rund dreissig Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter auch die talentierte Angela Hunkeler.

Angela, wie lange bist du schon bei «DinnerKrimi» von «krimi.ch» dabei?
Angela Hunkeler: Ich bin 2013, also vor elf Jahren, dazugestossen und kann nicht mehr aufhören! Momentan probe ich gerade für meine zwölfte «DinnerKrimi»-Produktion.

Was macht für dich die Arbeit bei «krimi.ch» aus?
Anders als in einem normalen Theater, wo man oft einfach zur Arbeit geht und dann direkt wieder nach Hause, verbringt man beim «DinnerKrimi» viel Zeit mit den Kolleginnen und Kollegen. Oft reist man zusammen an die Spielorte, die teils mehrere Stunden entfernt liegen. Während der Show verbringt man nochmals mindestens vier Stunden miteinander vor Ort und kann zusammen in der Garderobe zu Abend essen. So entsteht eine sehr familiäre Atmosphäre. Gerade, wenn man wie ich schon lange Teil des «krimi.ch»-Ensembles ist, lernt man seine Mitspielerinnen und Mitspieler sehr gut kennen. Wir sind über die Jahre zu einer Familie zusammengewachsen, und das finde ich das Besondere und Schöne an meiner Arbeit hier.

Gibt es eine Vorstellung, die dir besonders in Erinnerung bleiben wird?
Da gibt es so viele! Aber zum Beispiel kommt mir eine Vorstellung von «Gemordet, nicht gerührt» im Romantik Hotel Hirschen in Eglisau in den Sinn. Das ist noch gar nicht so lange her. Es war einer dieser regnerischen Tage, an denen man nicht sehr viel Lust hat, das Haus zu verlassen und arbeiten zu gehen. Doch sobald wir uns unter die Gäste mischten, merkten wir, dass eine Bombenstimmung herrschte. An jedem «DinnerKrimi»-Abend gibt es eine tolle Stimmung im Saal, aber dort in Eglisau steigerte sich der Abend zu einem grandiosen Fest. Es herrschte die perfekte Energie zwischen uns und dem Publikum.

Am Ende des Abends haben wir mit den applaudierenden Gästen noch ein tolles Selfie gemacht. Auf dem Nachhauseweg schrieb ich eine Nachricht in unsere Whatsapp-Gruppe, um mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen für diesen Abend zu bedanken. In solchen Momenten bin ich extrem dankbar, dass ich den Job als Schauspielerin machen darf, dass wir den Gästen etwas geben dürfen und dass so etwas Positives daraus entstehen kann. Gibt es einen schöneren Beruf?

Hast du Lieblingsfiguren, die du gerne spielst?
Eigentlich nicht. Was mich am Konzept immer noch reizt, ist die riesige Bandbreite an Figuren. Vom scheuen Mauerblümchen, das im Verlauf des Stücks aufblüht, bis hin zur total selbstbewussten Sexbombe. Oder auch eine in die Jahre gekommene Sängerin. Letztendlich sind in jeder Produktion Rollen dabei, die richtig Spass machen!

Welche Rollen spielst du beim neusten Stück «Tik tok tot»?
Im neuen Stück verkörpere ich drei Figuren, die alle als Influencerinnen tätig sind. Ich spiele zum einen eine vollkommene Klischee-Tussi, die dafür bezahlt wird, Leuten online Grüsse auszurichten. Dann schlüpfe ich in die Rolle einer esoterisch angehauchten Hausfrau, die mit ihren Videos «Positive Vibes» verbreiten möchte. Und dann gibt es da noch die zackige Business-Frau, mit der nicht zu spassen ist. Also ist auch in dieser Produktion wieder die ganze Bandbreite vertreten! Ich freue mich jetzt schon, die Figuren dem Publikum zu präsentieren!